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NaturArt Kalender 2018
Seit gut 10 Jahren fertige ich nun auf Vorbestellung für einen treuen, stetig wachsenden, Kundenkreis, einen Kalender in DIN A 3 quer auf mattem 250 g/m² Papier an. Die Bildauswahl fällt mir von Jahr zur Jahr schwerer, schließlich will man möglichst neue Motive zeigen und natürlich hab ich den Anspruch, dass die Bilder zur Jahreszeit passen. Leider hab ich einen eklatanten Mangel an (guten) Winterbildern und steigern möchte man sich von Jahr zu Jahr ja auch. So saß ich in den vergangenen Wochen viele Abende um eine finale Auswahl zu treffen (auch Dank externer Meinung) um dann in InDesign den Kalender zu setzen. Irgendwo auch ein schöner Prozess: Kann man doch das fotografische Jahr bei der Bildauswahl Revue passieren lassen und endlich mal wieder selbst eine "Drucksache" setzen. Natürlich freut man sich am meisten, wenn die Kundschaft begeistert durch den Kalender blättert. Bei jedem Motiv ist in der Bildunterschrift auch der Aufnahmeort drin, damit die Käufer auch eine kleine Inspiration für Ausflugsziele haben - schließlich sind dieses Jahr alle Bilder aus Baden-Württemberg! 100 % im Ländle gemacht - sogar der Druck!
Januar 2018: Blick vom Uracher Wasserfall zur Ruine Hohenurach - aus unserem Fotoprojekt "Wilde Alb" - www.wildealb.de
Februar 2018: Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca) im Schnee
März 2018: Blüte der Schlehe (Prunus spinosa) vor Sonnenuntergang
April 2018: Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)
Mai 2018: Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
Juni 2018: Keilfleck-Mosaikjungfer (Aeshna isoceles)
Juli 2018: Kopula des Bergkronwicken-Widderchens (Zygaena fausta)- aus unserem Fotoprojekt "Wilde Alb" - www.wildealb.de
August 2018: Mauereidechse (Podarcis murali)
September 2018: Blick von den Rutschenfelsen über die Uracher Talspinne- aus unserem Fotoprojekt "Wilde Alb" - www.wildealb.de
Oktober 2018: Steinkrebs (Austropotamobius torrentium)
November 2018: Birkenwäldchen in der Schwarzen Lache im NSG Reusenberg
Dezember 2018 und Titel: Hagebutte im Schnee- aus unserem Fotoprojekt "Wilde Alb" - www.wildealb.de
Endlich gedruckt und geliefert!
Korsika
Für (Süd-)Deutsche ein beliebtes Urlaubsziel, uns hat es Ende Juni diesen Jahres im Familienurlaub kurzfristig auch dorthin verschlagen: KORSIKA!
Von vielen Freunden und Bekannten als traumhaftes Reiseziel empfohlen waren die Erwartungen hoch. Wobei die Reisezeit in punkto Naturfotografie alles andere als optimal war und der "Erholungsurlaub" im Fokus stand, konnte ich doch ein paar nette Motive auf den Sensor bannen. Und nach zwei Wochen Korsika bleibt für mich nur ein Fazit: Eine fantastische Insel die man unbedingt einmal besucht haben muss. Wir waren sicherlich nicht zum letzten Mal dort. Besonders gefallen hat mir der Kontrast vom Meer zum Hochgebirge, das wenig erschlossene und dünn besiedelte Landesinnere sowie quasi keinerlei Anzeichen von Massentourismus. Und obwohl die Fähren nach Korsika berstend voll sind verteilen sich die Massen doch irgendwie problemlos und wenig ersichtlich auf der Insel. Wir waren im Osten ca. in der Mitte der Insel bei Aleria auf einem wunderschönen Campingplatz direkt am Meer. Daneben nur "Unland" und Schutzgebiete, keine Hotelburgen, Discos oder anderes - wirklich wunderschön und ruhig. Dazu ein traumhafter Naturstrand und tolle Wasserqualität. So haben wir die Tage zwischen Wasser, Sand, Fels und Flüssen sehr genossen... Nur eines hat mir (für die Naturfotografie) gefehlt: Ein sehr geländegängiges Fahrzeug, denn verlässt man eine der wenigen Hauptstraßen auf Korsika, sieht man sich mit abenteuerlichen Pisten konfrontiert.
Morgenstimmung am Strand an unserem Campingplatz
Hat uns an der Rezeption begrüßt und auf dem Campingplatz gab es zig Brutpaare:
Grauschnäpper (Muscicapa striata)
Eine Besonderheit gleich zu Beginn auf unserem Campingplatz: Totenkopfschwärmer (Acherontia atropos).
Eine wirklich imposante Erscheinung. Ameisen an den Extremitäten werden einfach abgeschüttelt und auch eine Berührung kümmert den Falter wenig.
Die namensgebende Zeichnung auf dem Nacken.
Am Strand ein häufiger Anblick: Stranddistel (Eryngium maritimum).
Eindrucksvolle Teppiche von Blättern und Fruchtständen bildet dieser nicht
unproblematische Neophyt: Gelbe Mittagsblume (Carpobrotus edulis),
auch Hottentottenfeige genannt.
Morgenstimmung am Strand von Aleria.
Stranddisteln, ein wunderbares Motiv.
Durch Zufall bei einer morgendlichen Tour in einem Schutzgebiet entdeckt:
Ockerbindiger Samtfalter (Hipparchia semele), auch Rostbinde genannt.
Imposante, noch unbestimmte Heuschrecke auf einer mannshohen Distel.
Besonderes Highlight: Eine wenig scheue Fuchsfamilie, der Nachwuchs mit Spielzeug in Form einer Wanderratte (?).
Am Parkplatz dann eine der wenigen Lebendbeobachtungen von einer der häufigsten Schlangenart in Korsika: Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus).
Ich liebe Geckos! Am Brettverschlag der Mülltonnen hinter einer Eisdiele - Mauergecko (Tarentola mauritanica).
Nur wenige Meter im Hafenbecken überrascht eine interessante Unterwasserfauna, hier mit einer noch nicht bestimmten Garnelenart.
Auf den Steinen im Hafenbecken eine Vielzahl von Krabben beim Abweiden der Algenbeläge.
Im Landesinneren mit die häufigste Reptilienart (hier Männchen hinten und Weibchen vorne):
Die sehr hübsch gezeichneten Tyrrhenische Mauereidechsen (Podarcis tiliguerta).
Besonders faszinierend: Kiefern und Fels.
Wenig scheu und sofort zur Stelle, wenn die Badegäste an den Gumpen der Flüsse gen Unterkunft fahren: Kolkraben (Corvus corax).
Auch nachts ist Korsika beeindruckend. Treibholz mit Milchstraße und Fischkutter am Horizont.
Eine geringe Lichtverschmutzung lässt einen nachts gebannt an den Himmel schauen: Milchstraße über dem Campingplatz.
Exkursion ins Obere Donautal - Fotoprojekt Wilde Alb
Unser Fotoprojekt Wilde Alb der Regionalgruppe 8 der GDT wächst und wächst. Da die meisten unserer Teilnehmer auf und im Umfeld der Mittleren Alb und Ostalb wohnen hatten wir bereits im letzten Jahr beschlossen, einen gemeinsamen mehrtägigen Ausflug auf die westliche Schwäbische Alb zu machen. Da bietet sich natürlich das Obere Donautal geradezu an, denn er zählt sicherlich zu den landschaftlichen Highlights der Schwäbischen Alb bzw. Baden-Württembergs. So machten wir uns mit über 20 Teilnehmern, auch Gäste und Mitglieder aus unserer Regionalgruppe die nicht am Projekt teilnehmen haben sich angeschlossen, Ende Mai für ein Wochenende auf ins Obere Donautal.
In strömenden Regen ging es am 19. Mai 2017 in Stuttgart los und als wir die Alb hinter Balingen erklommen fühlte man sich eher wie in einer Waschmaschine als auf einem "Foto-Ausflug". So war es am ersten Ziel, dem Lochenfelsen hoch über dem Albvorland alles andere als gemütlich. Kräftiger Wind trieb immer wieder heftige Schauer heran und man war mehr mit Frontlinse putzen als fotografieren beschäftigt. Der nächste Stopp erfolgte für uns im NSG Irndorfer Hart. Doch die war auf Grund der zurückgebliebenen Vegetation noch nicht sehr fotogen so dass wir direkt weiter ins Donautal fuhren um einige Locations für die Morgen- und Abendstunden auszukundschaften. Nach Kuchen und Kaffee mit den ersten Teilnehmern in Beuron trafen wir uns um 18:00 Uhr alle in unserer Unterkunft im Jägerhaus. Eine idyllisch und abseits gelegene Herberge direkt an der Donau - nur über einen 6 km langen Schotterweg zu erreichen. Ein wunderbarer Ausgangspunkt für Naturliebhaber und Fotografen - mitten drin in einem der schönsten Bereiche des Oberen Donautals. Direkt nach dem Abendessen stiegen wir dann aus dem Tal auf in der stillen Hoffnung doch noch ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen. Immerhin hatte es zu regnen aufgehört. Und als wir dann ein paar schöne Felsköpfe erreicht haben öffnete sich ein schmaler Spalt gen Westen und ließ den Himmel brennen - was für ein Glück und was für ein Auftakt für unser Wochenende!
Am nächsten Morgen ging es früh raus um die verschiedenen Locations, wir hatten uns abends noch aufgeteilt, für den Sonnenaufgang anzufahren. Leider wurde meine bereits mitgebrachte Erkältung immer schlimmer, ich hatte schon die halbe Nacht lang nicht geschlafen und quasi auf Kiemenatmung umgestellt. Doch die Gruppe zieht einen mit und das war auch gut so. Inzwischen war der Himmel klar und bestes Wetter - doch davon war im Donautal nichts zu sehen - alles voller Nebel. Ansich nicht schlimm, doch er hielt sich hartnäckig und wollte sich nicht zum Sonnenaufgang verziehen. So schlotterten wir auf dem Aussichtspunkt und kamen nicht zu unseren Bildern - Naturfotografie pur ;-)
Nach dem Frühstück war für mich Bett angesagt, es ging einfach nicht mehr. Am Nachmittag quälte ich mich dann doch raus um schwer keuchend wieder hoch zu den Felsen über dem Jägerhaus zu laufen - schließlich war ich bzw. waren wir ja zum Fotografieren da ;-) Und Dank schöner Bewölkung konnte man auch tolle Bilder machen. Am Abend ging es dann gemeinsam zum Stiegelesfels - einer von der Donau heraus gefrästen Felsarena mit fantastischen Ausblicken! Und da wurden wir fotografisch belohnt und liefen im Dunkeln zufrieden zu unseren Autos zurück.
Am nächsten Morgen sollte dann alles passen: Nebel im Tal und drüber der Sonnenaufgang - perfekt. Für mich leider nicht, die Erkältung hatte mich endgültig ausgeknockt und ich konnte nicht aus dem Bett. Game over - im Rückblick war es eigentlich Wahnsinn mit so ner schweren Erkältung und 20kg Fotorucksack da unten in den Hängen herumzukrakseln. Aber wenn ich dann auf meine Bilder schaue bin ich doch froh, dass ich mich ein bisschen gequält habe - es hat sich gelohnt!
Einen Bericht über unsere Exkursion gibt es auch im Blog unserer Wilden Alb Seite.
Rund um den Lochenfelsen im strömenden Regen: Tolle Bedingungen für die "Waldfotografie"!
Halbhöhle in einem kleinen Seitental der Donau bei Neidingen.
Abendstimmung hoch über dem Donautal - eine fantastische Kulisse aus Waldkiefern, Felsen und der Donau.
Und dann hatten wir einfach nur unfassbares Glück.
Ein Spalt öffnete sich am Horizont.
Und der Himmel "brannte"!
Und auf einmal waren sie da: Die Farben über der Ruine Kallenberg.
Am nächsten Morgen gab es dann nur eines: Nebel. Und wie aus dem Nichts kamen die Dohlen auf einen zugeflogen.
Die Nebelgrenze war immer ein paar Meter über uns.
Auf der Rückfahrt konnten wir wenigstens ein paar Belegfotos von den Donautal-Gämsen machen.
Am Nachmittag machte ich mich dann ganz alleine auf den Weg: Typisch Donautal - Silberblatt und Fels.
Vielblütige Weißwurz.
Frisches Laub der Rotbuche und Waldkieferstamm.
Ein zartes Grün noch Ende Mai.
Dramatische Wolken überspannen das wildromantische Donautal. Einer der wenigen Orte in Baden-Württemberg mit einem noch sehr ursprünglichen Charakter.
Das silberne Band der Donau.
Was raschelt da neben dem Fotorucksack? Weibchen der Zauneidechse.
Stattliches Knabenkraut.
Und wieder Dohlen - dieses Mal in schönem abendlichen Licht.
Eiche am Stiegelesfelsen.
Der selbe Baum mit Blick ins Tal.
Die Felsarena des Stiegelsfelsen.
Kiefern und Fels - eine fotografische Traumsymbiose!
Ruine Kallenburg im Abendlicht.
Die letzten warmen Sonnenstrahlen auf den Waldkiefern.
Naturfotografie vor der Haustüre / im Haus
Warum in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt so nah???
Das alte Sprichwort mag auch durchaus für die Naturfotorgrafie gelten, wie ich in den letzten Wochen erfahren durfte. Durch einen Umzug im März hat es uns in Stuttgart ein eine sehr "grüne" Ecke verschlagen. Große Grundstücke mit vielen Gehölzen und in der Nähe zwei Parkseen. Wenn dann der ein oder andere Garten naturnah gestaltet und extensiv bewirtschaftet wird, kann man allerhand entdecken und vor die Linse bekommen.
Als ich eines Tages aus dem Haus zum Auto über die Straße lief, viel mir ein hoher und für mich nicht alltäglicher Vogelgesang an. Hörte sich irgendwie nach Meisen oder nach Goldhähnchen an... Ein Abgleich mit den Vogelstimmen auf dem Smartphone bestätigte den Verdacht: Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapilla). Mit die kleinsten Vögel Europas leben also direkt in unserer Nachbarschaft, der Anteil an Nadelgehölzen passt auch zu den Habitatansprüchen. So "legte" ich mich am Rande einer langen Parkbucht vor einer Fichtenhecke auf die Lauer und konnte erste Bilder von unseren kleinen Nachbarn machen. Nachdem mir der Gesang nicht mehr fremd war merkte ich erst, wie emsig die kleinen Vögel den ganzen Tag am Singen sind. Kaum war das Fenster oder die Balkontür offen hörte ich sie piepsen - und hab mich gefreut.
Eines Tages fiel mein Blick vom Balkon auf einen "roten" Vogel in den Koniferen am Grundstücksrand. Das Männchen eines Gimpels (Pyrrhula pyrrhula) saß da in aller Seelenruhe und ich spurtete zur Kamera. Ein wie ich finde in den Siedlungen eher ungewöhnlicher Anblick, hat man doch eher mal in den Wintermonaten die Chance welche zu Gesicht zu bekommen. Ab und zu höre ich im Wald einen rufen, aber bekomme ihn dann nicht zu Gesicht.
Doch auch beim Blick in den Vorgarten entdeckt man so einiges: Kleiner Hopfen-Wurzelbohrer (Korscheltellus lupulina) - keine 5m von der Haustüre entfernt.
Und wenn dann die Margeriten (Leucanthemum vulgare) im Vorgarten blühen stellen sich die Insekten ein: Larve der Zwitscherschrecke (Tettigonia cantan).
Natürlich gibt es in solch einem "grünen" Siedlungsbereich auch ne Menge Wildbienenarten zu entdecken: Männchen der Gewöhnlichen Löcherbiene (Heriades truncorum).
Mit aufmerksamen Blick wird man auch am Garagentor fündig: Weibchen der Springspinnenart Marpissa muscosa.
Nicht schlecht staunte ich, als ich die selbe Art (wieder ein Weibchen) einige Tage später bei uns in der Wohnung angetroffen habe, genauer gesagt in der Küche. Ich wollte sie mit dem Fisheye ablichten was nicht so recht gelang. Ich legte die Kamera auf die Arbeitsplatte um meine Nikon mit Makro zu holen und als ich zurückkam staunte ich nicht schlecht: Die Spinne saß auf der Kamera! Und sie kann fotografieren ;-)
Zuerst fokussieren...
...dann zum Auslöser und kräftig drücken...
... und schwups ist das Bild im Kasten ;-)
Etwas ganz Besonderes bietet der Garten um unser Haus herum: Heimische Orchideen - Mitten im bebauten Gebiet in der Landeshauptstadt!!! Keine Ahnung wie sie dorthin gekommen sind??? Hinterm Haus und auf dem Garagendach stehen eine stattliche Anzahl von Fuchs' Knabenkräuter (Dactylorhiza fuchsii). Ende Mai blühten die ersten Exemplare auf.
In der zweiten Juniwoche standen sie dann in einem Meer von Margeriten in voller Blüte.
Direkt vor dem Haus unweit des Briefkastens eine zweite heimische Orchideenart: Großes Zweiblatt (Listera ovata). Hier in der blauen Stunde abgelichtet.
Das Gute an der Naturfotografie vor der Haustüre: Man kann schnell losspringen wenn man eine schöne Lichtstimmung hat! ;-)
Doch auch das Umfeld bietet einiges an Motiven. Keine 150m und ich steh an zwei schönen Parkseen (ehemals Feuerlöschteiche). Zwei verliebte Ringeltauben (Columba palumbus) kommen zum Trinken.
Eine Bachstelze (Motacilla alba) sucht fleißig nach Nahrung für den hungrigen Nachwuchs.
Leider haben dort auch die aggressiven "Neubürger" in Form von Nilgänsen (Alopochen aegyptiaca) erfolgreich reproduziert.
Feuersalamander - Fotoprojekt Wilde Alb
Erst war es zu kalt, dann zu trocken - aber in den letzten Tagen hat alles gepasst: Feuersalamanderwetter! Regen und einigermaßen milde Temperaturen lassen die Salamander auch am Tag aktiv sein. So hat man eine Chance diese faszinierende Amphibienart zu entdecken, zu erleben und natürlich auch zu fotografieren. Meine letzte fotografische Begegnung mit Feuersalamandern lag Jahre zurück und war außerhalb Baden-Württembergs. Nachdem die Kollegen schon im letzten Jahr tolle Aufnahmen auf der Schwäbisch Alb machen konnten freut ich mich umso mehr, die Art selber vor die Linse zu bekommen.
Feuersalamander sind in vielerlei Hinsicht faszinierenden Tiere: Ihre auffällige gelb-schwarze Zeichnung, die bei jedem Tier einzigartig ist, ist ein Art Fingerabdruck. Dabei kann der Gelbanteil unterschiedlich stark ausgeprägt sein und auch die Zeichnung von Punkten bis hin zu gelben Streifen ist sehr variabel, wobei sich dadurch einige Unterarten der Nominatform (Salamandra salamandra salamandra) abtrennen lassen. Zudem verbringt kein anderes heimisches Amphibium so viel Zeit "an Land" wie der Feuersalamander. Nur für sehr kurze Zeit wandern die Tiere aus feuchten Laub- und Mischwäldern im Frühjahr an kleine Fließgewässer, um ihre Larven dort abzusetzen. Auch dies, keine Eier ins Gewässer zu legen, sondern Larven, ist unter den heimischen Amphibien eine Besonderheit und eine spezielle Anpassung an den Lebensraum.
Etwas außergewöhnlich ist auch die Verbreitung der Art in Deutschland. So kommt er in einem breiten Streifen quer durch die Mitte Deutschlands von Ost nach West und im Südwesten vor, während er in weiten Teilen Bayerns (so genannte "Allgäu-Lücke") sowie in Nord- und Ostdeutschland fehlt.
Verbreitungskarte des Feuersalamanders in Deutschland (Daten 1900-2014)
Quelle: DGHT e.V. (Hrsg. 2014): Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Deutschlands, auf Grundlage der
Daten der Landerfachbehorden, Facharbeitskreise und NABU Landesfachausschusse der Bundeslander sowie des
Bundesamtes fur Naturschutz.
Anbei nun eine kleine Bildauswahl die einerseits den typischen Lebensraum auf der Schwäbisch Alb zeigen, anderseits die Art ansich vorstellen soll. Die Bilder entstanden an einem Vormittag und an einem Nachmittag Anfang Mai 2017. Alle Bilder sind unmanipulierte Naturdokumente. Die Tiere wurden weder in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, weder berührt noch an fotogene Stellen umgesetzt!
Bekanntes Ausflugsziel und am Wochenende von tausenden besucht: Der Uracher Wasserfall auf der Mittleren Alb im Landkreis Reutlingen.
Im Frühjahr 2017 bot er auf Grund der geringen Niederschläge einen wenig imposanten Anblick, erst der Regen im April ließ die Hangquelle weiter oben wieder nennenswert schütten.
Besonders imposant der Kalktuffblock unterhalb des Wasserfalls, der sich über die Jahre gebildet hat.
Unterhalb des Uracher Wasserfalls verläuft der Brühlbach entlang des Wanderweges. Ein wunderschönes Alb-Gewässer das sich über Tuff-Kaskaden gen Erms schlängelt.
Nicht nur dem Feuersalamander bietet der Brühlbach Fortpflanzungsmöglichkeiten, auch einige Wasseramselreviere gibt es hier zwischen Parkplatz und Wasserfall.
Das Totholz in den angrenzenden Wäldern spielt für die Artenvielfalt eine große Rolle. Hier hat sich das Wechselblättrigen Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) auf einem Stamm über dem Bach angesiedelt.
Auch der Stinkende Storchschnabel (Geranium robertianum), auch Ruprechtskraut genannt, ist hier häufig anzutreffen.
Zwischen den Blättern der Hirschzunge (Asplenium scolopendrium), ein charakteristischer Farn der feuchten Hangschluchtwälder, schieben sich die Blätter des Waldsauerklees (Oxalis acetosella) hindurch.
Eine weitere Charakterart der Hangschluchtwälder: Das Ausdauernde Silberblatt (Lunaria rediviva).
Trotz der auffälligen Zeichnung sind die Feuersalamander, hier im Hintergrund, in den Hangschluchtwäldern hervorragend getarnt. Im Vordergrund das Wechselblättrige Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) mit Glanzschnecke (Aegopinella sp.).
Feuersalamander in seinem Lebensraum.
Die meiste Zeit verbringen Feuersalamander an Land. Und es erstaunt immer wieder, wie hervorragend die Tiere klettern können.
Ein typischer Landlebensraum des Feuersalamanders - zwischen Hirschzungen und Wurzelwerk.
Häufig findet man die Tiere regungslos am Rande des Baches sitzen.
Im Frühjahr entdeckt man die Tiere aber auch direkt an der Wasserkante, z.B. beim Absetzen der Larven ins Gewässer.
Ein wunderschön gestreiftes Exemplar.
Nach dem Ablaichen oder bei Störungen suchen die Tiere rasch Versteckemöglichkeiten, z.B. unter Steinen, auf.