Sie ist klein und sehr unscheinbar, dazu noch äußerst selten - keine guten Voraussetzungen um vom Menschen wahrgenommen zu werden. Seit unserer ersten "Begegnung" vor ein paar Jahren bin ich von dieser wunderbaren Pflanze dennoch absolut fasziniert. Die Herbst-Drehwurz (Spiranthes spiralis) ist eine äußerst seltene heimische Orchidee, die auf kurzrasigen Magerrasen auf oberflächlich entkalkten Standorten vorkommt. Sie blüht (für Orchideen) sehr spät im Jahr und steht bei uns hier im Süden Mitte August in voller Blüte. Dabei wächst und blüht sie so unscheinbar, das ich beim ersten Besuch zunächst konzentriert suchen muss. Habe ich dann die ersten Exemplare gefunden geht es Schlag auf Schlag und man traut sich kaum noch einen Schritt zu machen, so viele Exemplare stehen zwischen Thymian, Zypressen-Wolfsmilch und Augentrost. Fotografisch ist sie durch die geringe Größe und den geraden, schmalen Wuchs eine extreme Herausforderung. Am besten geht es noch mit einem Tele aus 2-5 Metern Entfernung. Dieses Mal hatte ich nach Sonnenuntergang wunderbare Farben von Orange nach Blau im Hintergrund. Leider hatte ich meine DSLR mit lichtstarkem Tele nicht dabei, dann wäre eine noch schönere Freistellung möglich gewesen (wenn ich denn überhaupt so tief gekommen wäre). Und wie immer fehlt mir die Zeit, mich intensiv fotografisch mit einer Art auseinanderzusetzen - zudem liegen die Vorkommen leider nicht vor der Haustüre...aber ich komme wieder!

Herbst-Drehwurz (Spiranthes spiralis)

Vergangene Woche war es mal wieder so weit, unser Fotoclub Leinfelden-Echterdingen hat sich zu einer abendlichen Fotoexkursion aufgemacht. Dieses Mal ging es ins NSG Venusberg bei Aidlingen. Ein Hügel mit Magerrasen und lichten Waldkiefernbeständen - und einem schönen Blick nach Westen auf den Sonnenuntergang. Die Tour musste auf Grund des Wetters um zwei Wochen verschoben werden und auch dieses Mal sah es nicht perfekt aus. Vor Ort überraschte uns dann aber ein wunderschöner, beinahe windstiller Spätsommerabend mit wunderbaren Lichtstimmungen. Zwar war der Magerrasen gerade frisch beweidet worden und somit die Blütenpracht wie auch die Aktivität von Insekten sehr überschaubar, aber trotzdem gab es ein paar nette Motive und so spazierten wir in geselliger Fotografenrunde über den Venusberg und erfreuten uns an dem sehenwerten Sonnenuntergang.

Wer entdeckt die Krabbenspinne? Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum)

Eine Fliege im "Wald" des Spitzwegerichs.

Waldkiefer (Pinus sylvestris) im abendlichen Licht.

Heckenrose vor letztem Lichtstreifen gen Westen.

Tod und Leben nebeneinander.

Kurz vor Sonnenuntergang.

Gleich ist die Sonne weg.

Nach Sonnenuntergang macht sich auch der Turmfalke (Falco tinnunculus) auf zu seinem Schlafplatz.