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Insektenfotografie im Winter!?
Man mag an viele tierische Motive in den winterlichen Monaten denken, aber sicherlich weniger an Insekten oder Spinnentiere. So geht es mir bzw. erging es mir auch, bis ich vor längerem mal von den Winterlibellen erfahren habe, die als adulte Tiere den Winter in unseren Breiten verbringen. In der Regel überwintern unsere heimischen Libellen als Ei oder Larve.
Das klang natürlich sehr interessant und der Naturfotograf denkt da sofort an spannende Bilder mit Schnee und Libellen. Nachdem der letzte Winter zumindest bei uns hier in Süddeutschland schneetechnisch ein Ausfall war, gab es nun endlich vergangene Woche ein paar Flocken und frostige Temperaturen. Und so kam es, dass mein Vater und ich Dank dem "Guide Bernd" eine tolle "Führung" zu den Gemeinen Winterlibellen (Sympecma fusca) erleben durften. Vor Ort in einem großen Wald war auch klar, warum das ohne Guide nicht geht - man sucht quasi die Nadel im Heuhaufen. Bernd wusste natürlich ziemlich genau wohin, konnte sich sogar erinnern an welchem Halm die Tiere vor ein paar Wochen hingen, trotzdem ist es alles andere als einfach. Man stellt sich einen verschneiten Unterwuchs aus Brombeeren und Gräsern vor...und irgendwo da drin sitzen unscheinbar braune Kleinlibellen - perfekt getarnt - meistens an Grashalmen. Und so suchten wir Schritt für Schritt jeden Halm ab, es schneite so leicht vor sich hin und es wurde immer dunkler... Ich hab nicht wirklich dran gegelaubt, das wir Tiere oder überhaupt ein Tier finden... Und auf einmal hängt dann da eine im Gras - Begeisterung pur! Zwar war die weder eingschneit noch hatte sie sich einen attraktiven Platz gesucht, aber was soll's?! Schnell die Kamera ausgepackt und Bilder gemacht, Hauptsache die Winterlibelle im Kasten. Aber wenn man dann mal die "Nadel" gefunden hat...findet man noch mehr Tiere. Und so kamen wir dann nach rund 2 Stunden im Wald doch auf vier Libellen. Fotografisch quasi alle eine Herausforderung, da versteckt und verdeckt bodennah sitzend und trotz Schnee ziemlich bescheidene Lichtbedingungen. Da musste dann bei manchen Bildern etwas Kunstlicht herhalten und die ISOs hoch. Trotz den Bedingungen bin ich mit den ersten Bildern dieser Art aber sehr zufrieden und ich war sicherlich nicht zum letzten Mal bei den Winterlibellen. Und immer wieder faszinieren mich Motive mit einer spannenden Biologie oder spannenden Verhaltensweisen!
Blick durch ein Schneeloch auf eine Gemeine Winterlibelle. (aufgehellt mit Taschenlampe)
Das erste Exemplar, das wir gefunden haben, hing noch relativ hoch über dem Boden an einem Halm. Dafür schaukelte es im Winterwind.
Schnee und Libelle - einfach faszinierend!
Die Tiere sind unscheinbar bräunlich gefärbt und somit perfekt getarnt, wenn sie an vertrockneten Grashalmen sitzen.
Klein aber fein
Knapp 100m lang, nicht mal 50m breit und keinen Hektar groß - das flächenhafte Naturdenkmal "Triftshäuser Flachmoor". Eine Besonderheit in der Hohenloher Ebene und eine Perle, die einem immer wieder wunderbare Motive beschert. Besonders im Winter, wenn das intensiv genutzte Umfeld unter Schnee verschwindet und die Eichen und Kiefern im Moor eine Art "Casper-David-Friedrich-Szenerie" schaffen - dann ist es Genuß pur, beim Blick durch den Sucher die Schönheit dieses Kleinods zu erfassen und daraus ein Bild zu komponieren.
Eine Spur führt ins Moor - hin zur alten Eiche.
Ein "Herz aus Wasser" vor der Eiche.
Der Wind und der Schnee "zeichnen" die Bäume ins Bild.
Kieferndetail (Doppelbelichtung)
On Location I - zunächst die Suche nach dem perfekten (?) Ausschnitt freihand, dann die Aufnahme mit Stativ. (Foto: G. Waldmann)
Auch das Tele kam zum Einsatz. (Foto: G. Waldmann)
Ausstellung eröffnet
Unsere gemeinsame Ausstellung ist erfolgreich eröffnet, einige Impressionen gibt es hier zu sehen.
Ausstellung "Atelier Natur"
Am kommenden Sonntag, den 17.01.2016, ist es soweit: Vater und Sohn präsentieren in 58 großformatige Alu-Dibond-Bildern eine Auswahl ihrer besten Naturfotos, aufgenommen zwischen Hohenlohe und den Alpen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Es geht auch ohne...
...Spiegel in einer Digitalkamera. Ist kein Geheimnis mehr und die spiegellosen Systemkameras erfreuen sich großer Beliebtheit. Einen Haken für Tierfotografen hatten all diese Kameras aber bisher, bei der Verfolgung von fliegenden Objekten kam der AF dieser Kameras ins Straucheln. Und Actionszenen wollen Tierfotografen natürlich immer gerne auf den Chip bannen. Aber die Technik in die Kameras macht rasante Fortschritte und so habe ich inzwischen ein Modell von Panasonic, dass Erstaunliches hinsichtlich der Motivverfolgung leistet. Das Ergebnis hängt aber maßgeblich von der Signalauslesung des Objektives ab. Da sind noch deutlich bessere Ergebnisse mit den gerade vorgestellten Teles von Panasonic und Olympus zu erwarten... Nur kosten die inzwischen ähnlich viel wie bei Nikon und Canon ;-(
Alle nachfolgenden Bilder sind mit der Panasonic GX8 und dem Panasonic 100-300mm (was KB-äquivalent dann 200-600 mm entsprechen) freihand mit ISO-Werten zwischen 200 und 1600 bei Offenblende entstanden.
Wer bin ich?
Schick bin ich, mit meinen Schmuckfedern ;-)
Hab nen langen Schnabel...
...und lange Füße...
Trotz ihrer Flügelspannweite können Graureiher (Ardea cinerea) beachtliche Flugmanöver vollführen.
Auf der Mauer, auf der Lauer...
Der Graureiher ist nicht der einzige, der auf eine Fütterung der Pinguine in der Wilhelma wartet.
Graureiher trifft Statik. Ein beliebter Sitzplatz ;-)
Mit dieser Augenanordnung lässt sich ganz genau beobachten,
was vor bzw. unter dem Schnabel geschieht.
Eigentlich ganz hübsch gezeichnet, so ein Graureiher.