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Purpurreiher
In diesem Jahr konnte auch ich den meist fotografierten Purpurreihern (Ardea purpurea) in Deutschland einen kurzen Besuch abstatten. In einer kleinen Gruppen von Vogel- und Fotobegeisterten ging es am Ostersonntag ins überregional bekannte Schutzgebiet. Und die Purpurreiher präsentieren sich dort wirklich sehr fotogen - von den Massen an Fotografen lassen sie sich scheinbar überhaupt nicht stören. So war es trotz fehlender Sonne und Action in den Abendstunden ein schönes Erlebnis und auch die Beobachtungen kamen nicht zu kurz. So freuten wir uns über einen Haufen Limikolen auf einem wassergefüllten Acker: Grünschenkel, Bruchwasserläufer, Bekassine, Kiebitz, Dunkler Wasserläufer, Flussregenpfeifer, Waldwasserläufer - wann sieht man die in Süddeutschland schon mal direkt nebeneinander stehen??? Vielen Dank an die Fahrgemeinschaft, die einem zudem mit Schockoladeneier, selbstgemachtem Kartoffelsalat usw. bei Laune hielten. Und dann habe ich noch ein paar alte (Fotografen-)Bekannte zum Plaudern getroffen... Ein schöner Osterausflug!
Nestfotografie bei den Purpurreihern ohne zu stören - da lacht das Fotografenherz. Und noch schien die Sonne...
Anflug mit "Stöckchen"
Fotografisch einfach machen es einem die Purpurreiher nicht, ständig gab es kurze Flugbewegungen hinter und zwischem dem Schilf - sprich immer was im Weg.
Wie filigran diese großen Vögel die Schilfhalme ins Nest einbauen ist schon beeindruckend.
Stürmischer Anflug
Es gibt nicht nur Reiher zu sehen, sondern auch jede Menge Entenarten: Hier ein Pärchen Reiherenten (Aythya fuligula).
Ein Schnatterentenpärchen (Anas strepera).
Und in der Ferne eine große Kormorankolonie.
Frühstart!?
Es ist schon der absolute Wahnsinn, wie zeitig dieses Jahr diverse Pflanzen blühen. Wir sind hier im Süden locker 3 - 4 Wochen einem durchschnittlchen Jahr voraus. Die Spinnen-Ragwurz blüht schon voll, Purpur- und Helm-Knabenkraut dürften kommende Woche in voller Blüte stehen. Und normalerweise hat das Purpurknabenkraut bei uns seine Hauptblüte im Mai! Die Schachbrettblumen schauen auch schon raus, dort dürften kommende Woche auch die meisten Exemplare voll blühen. Was einem aber Sorgen machen kann, ist die extreme Trockenheit...
Spinnen-Ragwurz (Ophrys sphegodes)
Helm-Knabenkraut (Orchis militaris)
Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea)
Schachblume (Fritillaria meleagris)
Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
Eine für mich interessante Beobachtung: Rastende Waldwasserläufer (Tringa ochropus) auf einem Mönch an einem Teich in meiner hohenlohischen Heimat.
Und noch etwas Interessantes gab es für mich zu entdecken...
Seit dem Winter 2013/2014 hat sich ein Biber an einem kleinen Graben
in meiner Heimatgemeinde niedergelassen. Sein Aufstau ist beeindruckend.
Die Flächen werden nun vom Weißstorch (Ciconia ciconia) aufgesucht.
Das Tier trägt einen Ring der Vogelwarte Radolfzell.
Ein Regenwurm nach dem anderen verschwand im Schnabel...
Ringelnattern - Folge 2 (mit ein bißchen Blut)
Heute war ich wieder bei den Nattern, dieses Mal in Begleitung mit Fotofreund und Arbeitskollege Torsten (GDT RG Baden meets GDT RG Württemberg, Bayern ;-). Leider war nicht so viel Action wie letzte Woche. Als wir vor Ort waren, sahen wir zuerst ein größeres Tier über einem Stamm liegend, der Kopf war auf den ersten Blick nicht zu sehen. Gemütlich packten wir unsere Fotosachen aus und bauten die Stative auf. Hätten wir doch früher einen genauen Blick gewagt, die Ringelnatter hatte sich im Hinterlaib einer Erdkröte verbissen. Was für ein Schauspiel, welches wir leider nur fotografisch dokumentieren konnten. Die Ringelnatter gab die fette Beute nach wenigen Minuten auf. Beide Beteiligten verschwanden sofort von der Bildfläche, ob die Erdkröte das überlebt hat wage ich zu bezweifeln...
Immerhin hatten wir dann noch ein kleineres, sehr schön gezeichnetes Exemplar. Wie immer ein paar nicht heimische Arten wie div. Wasserschildkröten, Mandarinenten etc.
WIr staunten nicht schlecht - eine Ringelnatter hat sich in einer Erdkröte verbissen.
Die Natter prüft die Lage - sind die beiden lästigen Naturfotogafen noch da???
Ein Züngeln: Ob die Luft "rein" ist?
Nicht umsonst zählen die Ringelnattern zu den Wassernattern.
Hier sieht man besonders schön die für die Ringelnatter charakteristischen Halbmondflecken.
Stillleben? Wasserfrosch (Rana esculenta Komplex) und Holz.
Nicht heimische Schmuckschildkröte (Gattung Pseudemys ?)
Aus Asien stammend: Die Mandarinente (Aix galericulata), hier der auffällige Erpel.
Schlangenliebe - the beginning
Im letzten Jahr hatte ich bereits diese super Ringelnatterlocation unweit meines Wohnortes entdeckt und konnte auch einige sehr schöne Bilder machen. Damals konnte ich an einem Sommertag in einer Stunde 14 Exemplare auf einer Fläche von 15x10 m zählen. Umso mehr habe ich mich auf die Ringelnatter-Saison 2014 gefreut. Am vergangenen Montag beim Spaziergang mit der Tochter konnten wir dann das erste schwimmende Exemplar beobachten. Gestern ging es dann schwer bepackt mit dem Rad zu den Nattern und siehe da, die Paarungsspiele waren bereits in vollem Gange.
Die Location hat einen riesen Vorteil der zugleich auch der größte Nachteil ist: Direkt am Ufer geht ein vielbegangener Weg vorbei. Hier joggen, radeln und laufen täglich Hunderte, an guten Tagen vielleicht auch Tausende, vorbei. Und wenn man da dann mit einem großen Tele im Anschlag am Ufer steht, zieht man interessierte Mitbürger magisch an. An eine idyllische, entspannte und ruhige Naturfotografie und -beobachtung ist dabei nicht im Traum zu denken. Allerdings sind durch diese vielen Bewegungen und Erschütterungen die Nattern auch extrem tolerant, was der Fotografie natürlich sehr zu Gute kommt.
Gestern gab es am Rande auch wieder spannende Ereignisse: Zwei voll pubertierende Mädels fanden sich in meinem Rücken ein. Die eine zu anderen: "Da!!! Schlangen!!!" Die andere: "Bis auf Blindschleichen habe ich in Deutschland noch nie Schlangen gesehen!" Natürlich musste sich da der besserwisserischer Naturfotograf grinsend umdrehen und feststellen: "Blindschleichen sind keine Schlangen." Die Konversation war damit im Keim erstickt. Ich kann aber auch netter sein.
Kurze Zeit später erschien eine Mutter mit ebenfalls hoch pubertierender Tochter auf der Bildfläche. Die Mutter voller Begeisterung (und mit entsprechender Sachkunde): "Schatz, schau mal, Ringelnattern, oh sind die toll - und ganz vieleeeeeeeee!" Die Tochter nahm in ausreichender Entfernung gelangweilt einen Platz auf einem Stamm ein und meinte nur: "Schlangen sind voll langweilig". Vom wohl bekannten Desinteresse der Tochter ließ sich die Mutter aber nicht abhalten und verstecken hinter der Kamera half auch nichts - so wurde ich ins Natterngespräch verwickelt. Sie erzählte mir, dass sie letzte Nacht von einer Ringelnatter geträumt hat... Was für ein Nachmittag! ;-)
Als ich ankam fand ich dieses Trio beim Liebesspiel auf einem Stamm gegenüber dem Ufer. Leider lagen sie völlig unfotogen, so konnte ich das Geschehen nur dokumentieren.
Dann kam Bewegung in die Sache...
Das Trio löste sich auf und das größte Exemplar glitt ins Wasser. Kurze Zeit später folgten die beiden kleineren Exemplare.
Heftig züngelnd begann dann die Verfolgung.
Es wurde viel hin und her geschwommen.
Wo steckt nur die Geliebte? ;-)
Vielleicht auf diesem Stamm?
Ah, da ist sie!
Gefunden!
Ein Panoramaformat bietet sich bei diesen langgestreckten Tieren einfach an.
Das größte Exemplar, vermutlich das Weibchen, sucht sich einen großen Stamm und geht an Land.
Die Meute hinter her...
Dann geht es nach oben - Ringelnattern können hervorragend klettern!
Ein Schlangentanz auf dem Stamm.
Die Letzte hat den Stamm erklommen.
Die ganze Szene mit etwas mehr Luft, das Weibchen verschwand am Stammende in einer Höhlung.
Um kurz nach 18:00 Uhr war die "Show" vorbei. Ein letztes Züngeln...
Ebenfalls mit vor Ort waren: Eine Erdkröte (Bufo bufo).
Sie schwamm völlig unbehelligt zwischen den Schlangen hindurch, diese hatten ja Besseres zu tun.
Ganz gelassen beobachtete die nicht heimische Wasserschildkröte das Schlangenspektakel.
Buschwindröschen Version III
Die Buschwindröschenblüte in diesem Jahr ist wirklich fantastisch. Ich kann mich gar nicht an dem weißen Blütenteppich im Wald satt sehen. Und fotografisch bietet diese wunderschöne Pflanze so undendlich viele Möglichkeiten...
Auch ohne Farbe wunderschön!