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von analog zu digital
2010 habe ich meine DSLR-Ausrüstung um eine spiegellose Systemkamera von Panasonic erweitert. Die G2 leistet mir seit dem sehr gute Dienste, vor allem wenn ich die schwere DSLR mit den großen Objektiven nicht schleppen will und trotzdem eine entsprechende Bildqualität erreichen möchte. Seit kurzem habe ich, eher zu Testzwecken, ca. 30 Jahre alte Canon FD Objektive an die G2 adaptiert. Das unten stehende Bild entstand mit einem manuell zu fokussierenden Canon FD 50mm / 1,8 Objektiv bei Offenblende. Das Scharfstellen über den Sucher klappt erstaunlich gut. Jetzt aber das Bemerkenswerte, die Bildqualität mit diesem alten Objektiv ist wirklich beachtlich, selbst bei Offenblende sind die Ergebnisse akzeptabel! Außerdem macht es mir wieder unheimlich Spaß wie früher (erste fotografische Schritte habe ich mit einer Canon FD Ausrüstung gemacht) manuell zu fokussieren und die Blende per Ring am Objektiv einzustellen. Schade nur, dass durch die rein manuelle Verbindung zwischen Objektiv und Kamera die Exif-Daten zu Brennweite und Blende fehlen. Verschmerzlich, wenn die Ergebnisse passen
Triberger Wasserfall
Passend zum Monatsbilder Oktober ein paar Eindrücke vom Triberger Wasserfall im Schwarzwald. Triberg selbst ist eine auf (Massen-)Tourismus ausgelegte Kleinstadt die man nicht unbedingt gesehen haben muss, außer man hat Gefallen an vielen Souvenirshops oder an einer Auswahl von über 1000 Kuckucksuhren. Der Wasserfall direkt am Ortstand wurde leider ebenfalls touristisch "ausgeschlachtet" und mit zig Wegen kreuz und quer verunstaltet. Im Winter wird dann der ganze Spaß von oben bis unten bei einem Event beleuchtet...grauenhafte Vorstellung. Dies hält natürlich tausende von Touristen aus allen Herren Länder nicht davon ab, 3,50 Euro Eintritt zu bezahlen und gleich noch ne Packung Erdnüsse für die handzahmen Eichhörnchen zu kaufen. Dann wird geknipst was das Zeug hält und als Fotograf mit Stativ und Graufilter hat man dann hart zu "kämpfen" wenn es um eine unverwackelte Langzeitbelichtungen geht. Wenn man mit Stativ und Tele auftaucht halten einen aber alle für einen Profi und geben sich besonders rücksichtsvoll. Gerade mit einem Telezoom lassen sich schöne Details aus dem glücklicherweise im Schatten liegenden Wasserfall herauspicken und nette Motive komponieren. Alle Bilder sind in bei einem Kurzbesuch < 1h um die Mittagszeit entstanden. Dann sind wir geflohen...
ISO 1600 machen es möglich
06.55 Uhr im Schönbuch hinter einer Bretterwand. Noch ist es stockfinster und nur minimal hebt sich der Himmel von den Bäumen ab. Vor mir röhrt in ca. 60 m Entfernung ein kapitaler Rothirsch. Die Umrisse des Tieres kann man gerade so durch den Sucher der Kamera erahnen. Noch 25 Minuten bis zum Sonnenaufgang...ans Fotografieren ist nicht zu denken. Oder doch? Live View einschalten. AF-Feld auf den Hirschumriss legen. 10 x Lupe einschalten. Das Bild rauscht gewaltig aber gegen den Nebel hebt sich das Geweih etwas vom Hintergrund ab. Mit manuellem Fokus taste ich mich an die Schärfe. Die Kamera steht auf ISO 1600 und die Blende ist mit 5,6 bei umgerechnet 640mm Brennweite offen. Verschlusszeit: 1,0 Sekunden. Egal, Fernauslöser in die Hand und *klick*. Verdutzte Gesichter und ein leises Raunen von den Fotografenkollegen links und rechts. Der wird doch wohl jetzt kein Bild gemacht haben, man sieht doch gar nichts??? Digitale Fotografie macht es möglich Auf dem Bild ist erstaunlich mehr zu sehen als durch den Sucher oder mit dem bloßen Auge, immer wieder beeindruckend!
Nach wenigen Minuten war der Spuk vorbei. Bevor die Sonne aufging macht sich der Hirsch mit seinen Mädels vom Acker und das war es dann...
Living Landscapes II...
...und es geht gerade so weiter mit Tieren in der Landschaft. Unterwegs bei bestem Spätsommer- / Frühherbstwetter im Schwenninger Moos bei Villingen-Schwenningen konnten wir vom Rundweg aus Eisvogel und Zwergtaucher beobachten. Leider hielten die Tiere gebührend Abstand zum viel beganngenen Weg, weshalb ich die Tiere mal wieder in ihrem Lebensraum zeigen möchte. Wer findet den Eisvogel vor dem Birkenlaub? Das Schwenninger Moos bietet vor allem Landschaftsfotografen eine Fülle von Motiven. Ein wunderbares Gebiet, dass ich gerne noch einmal bei Nebel oder im Winter besuchen möchte. Bei strahlendem Sonnenschein sind die heftigen Kontraste zwischen Birkenstämmen, Seeoberfläche und den dunklen Schattenbereichen fotografisch kaum zu beherrschen.
Living Landscapes...
...würde Andy Rouse sagen. Schlichtweg war der Rothirsch einfach zu weit weg und es wollte sich auch keiner näher zeigen. Es war trotzdem ein wunderbarer Morgen nach einer kalten Nacht. Eigentlich perfekt für die Hirschbrunft. Nebelschwaden waberten durch den Schönbuch und die ersten Sonnenstrahlen zogen lange Streifen in die vor mir liegende Waldschneise, was für eine Idylle! Da das Rotwild-Gatter eine Größe von beachtlichen 4000 ha hat vergisst man schnell, dass man sich eigentlich in einem Gehege befindet. Da mache ich als "Wildlife-Fotograf" dann auch mal ne Ausnahme und gönne mir das Brunft-Erlebnis im "Gehege". Der Eindruck von "Wildnis" wäre an diesem Morgen fast perfekt, wären da nicht die Kettensägen der Waldarbeiter im Hintergrund, ein jagdlicher Schuß in nächster Nähe und die Diskussionen der Fotografenkollegen hinter der Beobachtungswand. Auch die 6°C Außentemperatur habe ich etwas unterschätzt *bibber*.