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Im Vorbeifahren...
...sah ich neben der Straße einen Teich mit einer interessanten Verlandungszone im Bereich des Zuflusses. Ich dachte mir, dass könnte spannende Bilder geben und hab am vergangenen Sonntag einen kleinen Ausflug dorthin gemacht. Vor Ort kam dann etwas die Enttäuschung, so schön wie im Vorbeifahren sah es dann doch nicht aus. Bin dann einfach das Ufer etwas auf und ab und hab "Motive" gesucht. Und siehe da, irgendwas geht immer und über so Sachen wie Flechten auf dem Boden oder ein paar Pilze an einem Baumstumpf "stolpert" man einfach. Auf jeden Fall ist es sehr entspannend wenn man in aller Ruhe die Komposition durch den Sucher gestalten kann. Perfekter Streßabbau! Leider ist der Genuss beim Betrachten von detailreichen Landschaftsfotos in meinem Blog zugegebenermaßen etwas gering.
...und in Farbe...
...damit es doch nicht so trostlos wird an diesen grauen Tagen...
Schmuddelwetter
Trotz Regen und Sturm ist man froh wenn man am Wochenende etwas frische Luft schnappen kann. Die Kamera ist natürlich auch dabei. Passend zum Wetter habe ich die Bilder in SW umgewandelt.
Tiere in der Stadt
Viele meiner Bilder sind Ergebnisse langer Planungen und Umsetzungen von "Bildern im Kopf". Manchmal ist es aber einfach nur Zufall, vor allem bei der Tierfotografie. So geschehen in der letzten Woche. Überdrüssig vom Mittagessen in unserer Kantine habe ich mich zum nahegelegenen Bahnhof aufgemacht. Nicht das dort kulinarische Highlights zu erwarten wären, aber manchmal hat man einfach Lust auf ne Curry-Wurst und Pommes. Als ich mich am Stehtisch freudig meiner Nahrungsaufnahme hingab fiel mein Blick auf den Grünstreifen zwischen Straße und Gleise vor mir. Unter einer dicken Laubschicht bewegten sich seltsame "Hügel" in raschem Tempo in alle Richtungen. Auf einmal streckte eine Wanderratte ihren Kopf aus dem Laub und blickte mich (oder eher meine Pommes) interessiert an. Was für ein Motiv dachte ich mir und nahm die fotografischen Möglichkeiten sowie das Verhalten der Ratten in Augenschein. Diese querten von ihrem Bau aus zwei Gleise um dann in das Laubmeer einzutauchen und nach Nüssen zu suchen. Mir war klar, dass ich so schnell wie möglich wieder mit einer Kamera vor Ort sein musste. Gesagt getan, zwei Tage später war ich in der Mittagspause eine dreiviertel Stunde vor Ort. Hier die ersten Ergebnisse die schon ein bißchen meinem "Bild im Kopf" von der Ratte im Laub entsprechen. Obwohl hier am Tag tausende von Menschen vorbeipilgern nimmt wohl kaum einer die Ratten wahr (vielleicht auch besser so). Wenn aber ein Fotograf mit einem Tele am helllichten Tag am Gleisrand auftaucht und am Bordsteinrand kniend Fotos macht, dann schauen alle. So gesellten sich zwei schwer pubertierende Jugendliche mit überdimensionalen Kopfhörern zu mir und fragten: "Alter was machsch Du da?" "Ich mache Fotos von Ratten!" "Was Ratten - krass!!!" Die Bilder fanden Sie dann klasse aber die technophile Jugend fragt natürlich dann gleich: "Wasch koschded denn die Kamera?" Na ja, hab meinen Beitrag zur Umweltbildung an diesem Tag geleistet und die Jungs haben mir versprochen, ab und zu mal ein paar Pommes ins Gebüsch zu werfen damit die Ratten weiterhin so gut zu fotografieren sind.
Waldweiden
Passen zum Bild des Monats eine kleine Serie von einer Waldweide (Hutewald). Diese historische Nutzungsform von Wäldern findet sich in unseren Breiten nur noch selten, seit die moderne Landwirtschaft und die industrielle Fütterung von Tieren Einzug gehalten hat. Auch der Wandel in der Forstwirtschaft verdrängte das Vieh aus den Wäldern. Früher war es in waldreichen Gegenden mit kargen Böden oft die einzige Möglichkeit Nutztiere mit Nahrung zu versorgen. So trieb man vor allem Schweine in den Wald, um sie an Bucheckern und Eicheln zu "mästen". Dabei entstanden lichte, parkähnliche Wälder mit frei stehenden alten Bäumen, meist waren es mächtige Eichen oder Buchen. Im Schwäbisch Fränkischen Wald in der Nähe von Waldenburg lassen sich noch drei dieser ehemaligen Waldweiden bestaunen. Steht man vor ihnen hat man den Eindruck wie durch ein Fenster in eine längst vergangene Zeit zu blicken. Dank intensiver Bemühungen seitens des Naturschutzes werden diese Weiden heute so bewirtschaftet (Rinderweiden, einschürige Mahd), dass ihr Charakter erhalten bleibt. Die alten Landschaftsmaler der Früh-Romantik wie Caspar David Friedrich hätten ihre Freude daran...und der Naturfotograf natürlich auch!