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15 Minuten Orchis morio
Genau 15 Minuten dauerte unsere Fototour am vergangenen Sonntagvormittag zu dem größten Vorkommen des Kleinen Knabenkrauts (Orchis morio bzw. nach neueren Erkenntnissen Anacamptis morio) im Landkreis Schwäbisch Hall. Dann wurden wir sprichwörtlich nach Hause gespült...die 500 Meter bis zum Auto haben für einmal "Duschen" komplett ausgereicht. So konnten wir leider nur wenige Aufnahmen dieser wunderschönen Orchideenart machen. Das Kleine Knabenkraut gilt in Deutschland als stark gefährdet (2) und ist besonders geschützt.
Am selben Standort blühen gerade auch die Schopfige Kreuzblume (Polygala comosa), etwas später dann der Flügelginster (Chamaespartium sagittale) und die Pechnelke (Silene viscaria).
Auf dieser oberflächlich entkalkten Magerwiese mitten im Gipspkeuper am Nordrand des Keuperberglandes wachsen
noch stattliche Bestände des Kleinen Knabenkrauts (Orchis morio). Bis zu 1500 Exemplare wurden hier schon gezählt.
Zwar ist die Art im Vergleich zu vielen anderen heimischen Orchideenarten eher kleinwüchsig,
es gibt aber durchaus Exemplare an diesem Standort die 30 cm und höher werden.
Besonderes Kennzeichen, insbesondere zur Abgrenzung von weiterer Knabenkrautarten,
sind die grün gestreiften äußeren Sepalen.
Bäume und Agrarlandschaften
Noch gibt es sie, die alten Birnbäume in der Feldflur, an Wegesrändern, mitten im Acker. Häufig ein letzter Hinweis darauf wo früher einmal Grünland war, ein bedeutender Weg oder eine Grenze. Kaum noch wird nachgepflanzt und so werden viele dieser wunderschönen alten Obstbäume wohl aus unserem Landschaftsbild nach und nach verschwinden. Für eine intensive Nutzung mit großen Maschinen sind sie eh im Weg. Und wer macht sich heute noch die Mühe und sammelt Streuobst, wenn es das China-Apfelsaft-Konzentrat im Supermarkt um die Ecke für ein paar Cent gibt???
Ein Postkartenmotiv? Blühender Birnbaum im Rapsacker.
In den welligen Zügen des Gipskeupers steht dieser Birnbaum, irgendwie fremdartig, im noch braunen Acker. Eigentlich
erstaunlich, dass der Landwirt sich noch die Mühe macht und um den Baum herum wirtschaftet. Wenn die Birne ihr Lebensende
erreicht hat, wird sie hier sicherlich nicht nachgepflanzt.
Zwischen Kronendach und Waldboden
Während sich in den Kronen die Eichen erst zögerlich mit Laub schmücken, pulst am Waldboden schon das Leben. Der zarte Sauerklee blüht unscheinbar über seinem Blättermeer während die Gelbbauchunken schon die besonnten Wagenspuren und Pfützen besiedelt haben. Und die Wasserfrösche sind auch schon in den Gewässern und machen lautstark auf sich aufmerksam. Für mich hat die schönste Jahreszeit begonnen.
Ein erstes zartes Grün an der Eiche (Doppelbelichtung).
Am Wegesrand blüht der Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys).
Im Schatten der Bäume finden sich ganze Teppiche mit Waldsauerklee (Oxalis acetosella).
In den Wagenspuren finden sich die perfekt getarnten Gelbbauchunken (Bombina variegata) ein.
So behält die Unke selbst im Wasser den Überblick.
Besonders auffällig die herzförmigen Pupillen und die warzige Haut mit den Hornstacheln.
Hier sieht man ein wenig die gelb gefleckte Bauchdecke. Jedes Tier ist individuell gezeichnet, ein Fingerabdruck sozusagen.
Die gelbe Bauchseite signalisiert: Vorsichtig, ich bin giftig! Tatsächlich sondert die Art ein leicht flüchtiges Gift über die Haut ab.
Auch die juvenilen Wasserfrösch (Rana esculenta-Komplex) sind schon unterwegs.
Der junge Wasserfrosch trifft auf einen Rüsselkäfer.
Im Auwald
Frühlingserwachen im Auwald: Das frische Grün... Das Zwitschern der Vögel... Die Farbkleckse der Blüten am Boden... Die wie ich finde schönste Jahreszeit hat begonnen.
Eine Lücke im ersten, saftigen Grün: Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides).
Gelbe Windröschen wachsen häufig in kleinen Gruppen.
Der perfekte Rastplatz...
Auch die Blüten des Bärlauchs spitzen bereits heraus.
Die Buschwindröschen sind schon am Verblühen.
Am Boden herrscht endlich wieder Leben: Ein Violetter Ölkäfer (Meloë violaceus) macht sich auf den Weg.
Schlüsselblume - ein Experiment
Bei diesem Bild bin ich mir selber noch nicht ganz sicher, ob es mir gefällt oder nicht....