Seit Jahren beobachte ich fasziniert die Wanderfalken (Falco peregrinus) in meiner hohenlohischen Heimat. Die "Rückkehr" des Wanderfalken in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte des Artenschutzes. In den 50iger und 60iger Jahren stand er kurz vor dem Aussterben, bedroht durch Umweltgifte, Aushorstung etc. Dank intensiver Schutzbemühungen haben wir heute wieder eine stabile Populationen mit vielen erfolgreichen Bruten. Ähnlich gut geht es wieder unser größten heimischen Eulenart - dem Uhu (Bubo bubo). Da der Wanderfalke auf dem "Speiseplan" des Uhus steht und dieser ebenfalls mit Vorliebe Felswände besiedelt, sind viele Wanderfalkenpaare inzwischen auf Gebäude und hohe Bauwerke ausgewichen. So findet man in Baden-Württtemberg Bruten auf Kirchtürmen, Hochhäusern, Brücken, Hochspannungsmasten usw. Vor einigen Jahren konnte ich einmal fotografisch die direkte Brut von Wanderfalke und Uhu in der selben Felswand eines Steinbruches dokumentieren (nur ca. 50m auseinander). Für den Wanderfalken ging das natürlich nicht gut aus... Trotz dieser speziellen" Beziehung" zwischen Uhu und Wanderfalke kann man heute hoch erfreut sein, dass beide Arten über den Berg sind und es immer wieder neue Brutvorkommen zu entdecken gibt bzw. Reviere nun schon seit Jahrzehnten besetzt sind!
Am vergangenen Wochenende hatte ich nun endlich einmal die Gelegenheit Wanderfalken nicht nur aus nächster Nähe zu erleben sondern auch fotografieren zu können. Und das ohne die Tiere zu stören, da der Brutplatz durch seine Lage extrem dem Menschen und seinem Treiben ausgesetzt ist. So zeigen die Falken keinerlei Scheu und zeigten ihr natürliches Verhalten - eine wunderbares Erlebnis!
Das Weibchen wartet auf das Männchen in der Felswand.
Elegant gleitet das Weibchen an der Felswand entlang.
Das Weibchen beim Anflug auf den Felsvorsprung, auf dem die Brut statt finden wird.
Ablfug des Weibchens von der Brutnische, die leicht an den Kotflecken zu erkennen ist.
Das Männchen im Anflug.
Ein toller Anblick - wie diese Tiere Kraft und Dynamik ausstrahlen!
Wanderfalke ganz nah!
Leider in großer Entfernung und von der Seite fotografiert: Das Männchen übergibt dem Weibchen eine Kohlmeise in der Luft als "Braugeschenk".
Während sie frisst, wacht das Männchen auf einer Waldkiefer über das Revier.
Das Weibchen hat die Kohlmeise verspeist und ist bereit zum Abflug.
Kolkrabe (Corvus corvax) und Wanderfalke in der selben Wand - kein Problem!