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Sommer-Eichen
Die Hitze hatte uns die letzten Tag im Griff und wir haben in Stuttgart fast die 40°C-Grenze erreicht. An Aktivitäten im Freien war eigentlich nur in den frühen Abend- oder Morgenstunden zu denken. Gestern Abend war ich mit dem Rad in einem Stuttgarter Naturschutzgebiet. Die letzten Sonnenstrahlen haben eine wunderbare Sommerabend-Lichtstimmung in den Eichenhain gezaubert.
Fuchs ganz nah...
...lautet der Titel eines wunderbaren Büchleins über den Rotfuchs von einem bekannten südbadischen Naturfotografen, den ich sehr schätze.
Immer wieder habe ich mich auch am Rotfuchs versucht - und bin immer kläglich gescheitert. Obwohl ich schon viele Fuchssichtungen und Erlebnisse hatte, ein einigermaßen vorzeigbares Bild konnte ich noch nie machen. Letztes Wochenende war es dann soweit und ich kam völlig unerwartet zu einigen Fuchsfotos.
Torsten und ich saßen in einem Streuobstgürtel des Albvorlands im Tarnzelt beim Steinkauz. Bereits um 05:00 Uhr waren wir vor Ort und um uns herum erwachte das Leben. Aus der Ferne klangen noch einige bekannte Rock-Oldies zu uns herüber, dann war auch diese Party vorbei. In der Ferne ein Feldhase, dann ein Reh, dann viel Geschrei von einer Grünspecht- und Elsterfamilie. Es war wirklich was los rund ums Zelt aber ein Steinkauz ließ sich nicht blicken. Auf einmal erschien rund 50 m vor uns ein Rotfuchs, dieser lief schnurstracks ins angrenzende Getreidefeld, so dass wir kein einziges (scharfes) Bild machen konnten. Schade dachten wir...
Gute 20 Minuten später kam völlig überraschend das gleiche Tier wieder dicht am Zelt vorbei. Die Kameras ratterten und der Fuchs blieb in einer Entfernung stehen und blickte zurück. Nanu wird er sich gedacht haben, was ist denn das für eine komische Kiste im Gras aus der es so seltsam heraus rattert??? Nix wie hin und nachschauen und schwupps stand er vor dem Zelt, klitschnass vom Tau im Gras und mit einer Maus im Maul, und blickte in unsere Linsen. Fuchs ganz nah... Er grübelte, hatte aber überhaupt keine Angst und trabte gemächlich von Dannen. Doch damit nicht genug. Er lief quer über die Streuobstwiese hin zu den inzwischen aufgegeben Gewächshäusern einer Gärtnerei und siehe da, der hungrige Nachwuchs in Form zweier Jungfüchse wartete schon. Natürlich ziehen da sofort schöne Fuchsbilder vor dem inneren Auge vorbei...doch zu weiteren Bildern sollte es nicht kommen, da eine Spaziergängerin mit Hund des Weges kam und die zunächst neugierigen Fuchswelpen dann das Weite suchten - schade.
Nanu, was klackert denn da hinten aus dem komischen Würfel im Gras, dachte sich der Rotfuchs (Vulpes vulpes).
Hmm, muss ich mal hin und nachschauen...
Was das wohl ist?
Oh, wie langweilig, zwei Naturfotografen...
Hmm, aber das Klackern dieser Nikon-Kameras klingt schon irgendwie spannend.
Naja, erst einmal den Nachwuchs füttern.
Ein Steinkauzfoto gelang uns dann doch noch. Nein, das ganz oben
ist ein junger Grünspecht. Wer entdeckt den Steinkauz?
In König Laurins Reich - zwischen Rosengarten und Latemar
Unser diesjähriger Familienurlaub führte uns in die Dolomiten ins Eggental nach Welschnofen ca. 20 km östlich von Bozen. Dort hatten wir als Unterkunft einen traumhaften Bauernhof gefunden, der uns als Basis für einige Ausflüge in die direkte Umgebung diente. Auf dem Hof war es so schön, dass wir dort viele Stunden zwischen und mit den Tieren genossen, vom wunderbaren Panoramablick über das Tal hinüber zum Latemar-Massiv ganz zu schweigen. Jeden Morgen blickten wir beim Frühstück auf den Latemar, weshalb ich in diesem Urlaub irgendwie eine "besondere Beziehung" zu diesem Berg aufgebaut habe. Das schlägt sich auch in vielen Bildern nieder, die ich während unseres Aufenthaltes vom Latemar gemacht habe. Viele schöne Stimmungen habe ich direkt von unserem Balkon aus fotografiert.
Ich war noch nie in den Dolomiten und muss sagen die Gegend ist ein Traum, vielleicht sogar die schönste Ecke der Alpen und für Landschafts- und Makrofotografen ein Paradies. Gerade im Juni blühen die Bergwiesen in einer für mich so noch nie gesehenen Pracht. Dazu im Hintergrund die steilen Türme der Bergmassive - ein gigantischer Anblick! Da schlägt nicht nur das Fotografen- sondern auch das Naturschützerherz höher!
Das Wetter war sehr wechselhaft was für Wanderungs- und Ausflugsplanungen ein Problem war. Mich als Fotografen hat es durch erfreut, gab es doch täglich spektakuläre Licht- und Wolkenstimmungen!
Für viele der schönste See der Alpen: Der Karersee - mit Spiegelung des Latemar-Massivs.
Kurze Zeit später, die Sonne scheint durch eine Wolkenlücke auf den Berg.
Making of: Nikon D800 in ihrem Element ;-) Alls zum Einsatz gebracht was der Live View so bietet: Wasserwaage, Histogramm usw.
In einer ersten Spazierrund konnte ich bereits einige Aufnahmen am Karersee machen.
Unser Blick vom Balkon - auf den Latemar in grandiosem Licht- und Wolkenspektakel!
Ein traumhafter Aus- und Anblick!
Und so gab ich mich täglich der "Latemar-Fotografie" hin...
Die unterschiedlichsten Licht- und Wolkenstimmungen waren jeden Tag faszinierend.
Dann kam die Schlechtwetterfront und hüllte den Latemar in Wolken - nein, ein Fenster stand noch offen.
Doch der Latemar diente nicht nur als alleiniges Fotomotiv, sondern auch als dekorativer Hintergrund einer kleinen "Rauchschwalbengeschichte".
Einige Jungvögel waren bereits ausgeflogen und bettelten draußen vor dem Stall auf einer Stange ihre Eltern an.
Rauchschwalbe im Anflug - sie passt genau ins Latemar-Massiv ;-)
Auch die zutrauchlichen Pfaue auf dem Hof haben uns sehr viel Freude bereitet.
Gewöhnliches-Fettkraut (Pinguicula vulgaris), eine an den nährstoffarmen Standort
extrem angepasste Pflanze: Sie ernährt sich von Tieren, ist also fleischfressend.
Auch die Orchideenbestände waren beeindruckend, hier ein Zweifarbiges Kohlröschen (Nigritella bicolor).
Zwischen all der Pflanzen- und Blütenpracht: Eine kleine Spinne.
Ich habe noch nie in meinem Leben solche riesigen Trollblumenbestände (Trollius europaeus) gesehen.
Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in lichtem Kiefernwald.
Seguier-Hahnenfuß (Ranunculus seguieri) vor Rosengarten-Massiv.
Kalk-Polsternelke oder Stängelloses Leimkraut (Silene acaulis) vor Rosengarten-Massiv.
Alpen-Aster (Aster alpinus)
Gelber Alpen-Mohn ((Papaver alpinum subsp. rhaeticum) vor Rosengarten-Massiv.
Blumenbunte Bergwiesen, im Hintergrund das Latemar-Massiv.
Das berühmte Rosengarten-Massiv.
Wegweiser zwischen Kölner Hütte und Paolina-Hütte unterhalb des Rosengarten-Massivs.
Wolken ziehen über den Rosengarten.
Ein kleiner Wasserfall unterhalb dem Rosengarten-Massiv.
Ein Kolkrabe (Corvus corax) vor Rosengarten-Massiv.
Weg von der Messnerjoch-Alm hoch zur Kölner Hütte.
Blick von Pozza die Fassa im Fassatal auf den Sellastock, im Vordergrund der Col Rodella.
Nachwuchs
Unsere heimischen Greif- bzw. Eulenvögel haben gerade Nachwuchs und so konnte ich eher dokumentarisch einen Blick auf die Jungtiere werfen. Blickt man in die Augen der kleinen Steinkäuze wird einem bewusst, warum Artenschutz, insbesondere durch ehrenamtliches Engagement, so unglaublich wichtig ist...
Junge Steinkäuze (Athene noctua), fotografiert im Rahmen einer Röhrenkontrolle durch im Steinkauzschutz aktive Ehrenamtliche
nur einen Steinwurf von den jungen Steinkäuzen entfernt -
junge Waldohreulen (Asio otus) sitzen in einem Obstbaum und dösen in der Hitze des Tages
...und bei den Wanderfalken (Falco peregrinus) trainiert der Nachwuchs fleißig die Flugmuskulatur, um in Kürze auf eigenen Schwingen durch den Steinbruch zu segeln.
Faszination Orchideen
Seit ich mich für Natur interessiere begeistere ich mich insbesondere für unsere heimischen Orchideen. In Zeiten, in denen viele Mitmenschen Orchideen nur noch aus der Pflanzenabteilung des Baumarkts kennen bzw. von ihrem Fenstersims, finde ich es faszinierend die Schönheit unserer heimischen Orchideen in Bildern festzuhalten. Sich mit den heimischen Arten, deren Habitatansprüche und Wuchsorte (auch unter dem Aspekt der Landschaftspflege) auseinanderzusetzen, macht mir einfach unheimlich Freude. Und so war ich in den letzten Wochen zwei Mal mit Bernd (ebenfalls ein Naturfotografen und begeisterter Orchideenfan und -kenner) auf der Schwäbischen Alb sowie in den letzten Tagen im Hohenlohischen unterwegs. Der Monat Mai ist im Jahreszyklus der heimischen Orchideen der Monat, in dem man die größte Vielzahl an blühenden Arten bei uns antreffen kann. Das schöne an der Pflanzenfotografie - sie laufen nicht weg und so kann man eine Vielzahl von Bildwinkeln und Techniken verwenden um die Orchideen in Szene zu setzen. So habe ich Brennweiten von 14-600mm (Vollformat) eingesetzt und dieses Mal bei den Bildern auch einige technische Angaben gemacht.
Stattliches oder Männliches Knabenkraut (Orchis mascula), 14mm, Blende 2,8, Schwäbische Alb
150mm, Blende 3,0
500mm, Blende 6,3, Doppelbelichtung
150mm, Blende 4,5, Doppelbelichtung
150mm, Blende 3,0
Großes Zweiblatt (Listera ovata) und Helm-Knabenkraut (Orchis militaris),
zwei Orchideenarten direkt nebeneinander, 14mm, Blende 2,8
150mm, Blende 3,2, Doppelbelichtung
Helm-Knabenkraut (Orchis militaris), 150mm, Blende 3,0
150mm, Blende 3,2
Noch geschlossene Blüten des Helm-Knabenkrauts mit Weichkäfer
Detail der Blüte des Helm-Knabenkrauts, 60mm, Blende 2,8
Helm-Knabenkraut und Blasses Knabenkraut, 60mm, Blende 3,2
Helm-Knabenkraut im Biotop, 60mm, Blende 2,8, Doppelbelichtung
Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea), 14mm, Blende 8,0, Hohenlohe
150mm, Blende 2,8
600mm, Blende 6,3
Blasses Knabenkraut (Orchis pallens), 14mm, Blende 10, Schwäbische Alb
150mm, Blende 3,0
150mm, Blende 3,0
600mm, Blende 6,3, Doppelbelichtung
Spinne im Blütenstand des Blassen Knabenkrauts, 60mm, Blende 2,8
Breitblättiges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), 150mm, Blende 3,8,
Doppelbelichtung, Hohenlohe
Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis), 150mm, Blende 4,0
Spinnen-Ragwurz (Ophrys sphegodes), 150mm, Blende 3,5,
Doppelbelichtung, Schwäbische Alb
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica), 150mm, Blende 3,2,
Doppelbelichtung, Hohenlohe
Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum), 150mm, Blende 3,0,
Doppelbelichtung, SW-Umwandlung
Blütendetail der Bocks-Riemenzunge, 150mm, Blende 5,6, Doppelbelichtung
Schwertblättriges Waldvögelein (Cephalanthera longifolia), 150mm, Blende 3,3,
Doppelbelichtung
14mm, Blende 5,6