Dieses Jahr konnten wir in einer Streuobstwiese im Albvorland im Landkreis Esslingen sechs Nistkästen für Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis) in einer ca. 4 ha großen Streuobstwiese aufhängen. Die Streuobstwiesen entlang der Schwäbischen Alb mit ihren hundertausenden von Bäumen stellen in Deutschland einen der wenigen Verbreitungsschwerpunkte der Art dar. Fünf von sechs Kästen waren diese Jahr mit Halsbandschnäpper belegt – eine Quote über die wir uns sehr gefreut haben! So konnten wir von der Rückkehr der Männchen aus dem Winterquartiert Mitte / Ende April bis zum Ausflug der Jungvögel Anfang / Mitte Juni den kompletten Brutzzyklus hautnah miterleben. Ein nur brusthoch hängender Kasten mit kleinem Ast davor wurde zum Glück ebenfalls angenommen, so dass ich dort über mehrere Wochen ein Tarnzelt stehen lassen konnten. Überhaupt sind die Halsbandschnäpper wenig scheu, da durch Beweidung und sonstige Aktivitäten in den Streuobstwiesen regelmäßig Menschen anwesend sind. Beste Voraussetzungen für die Tierfotografie! Anbei einer kleine Auswahl der Bilder, die im Zeitraum von Ende April bis Anfang Juni 2022 dort entstanden sieht. Wie man am Ast sieht, sind die meisten Bilder an einem Kasten aufgenommen worden. Wir konnten sogar vom Tarnzelt aus miterleben, wie der erste Jungvogel ausgeflogen ist. Ein wunderschönes Gefühl. Wir hoffen, dass Altvögel wie Jungtiere gut ins Winterquartier nach Afrika kommen und nächstes Jahr wieder viele Kästen angenommen werden!
- All